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Die Einschläge kommen näher – Archivierungen bei Münster

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Zugegeben … der Titel klingt etwas drastisch und ist natürlich auch leicht übertrieben. ;-) Aber das war heute Vormittag der erste Gedanke, der mir durch den Kopf schoss, als mehrere Archivierungsmails von Geocaches nahe Münster in meinem E-Mail-Postfach aufpoppten.
Der NRW-Reviewer Obelodalix archivierte vier Geocaches im Bereich des Naturschutzgebietes Heidbusch zwischen Telgte und Everswinkel mit folgenden Worten:

Hallo,
der Grundstückseigentümer hat sich bei uns gemeldet. Er teilte uns mit, dass er diesen Geocache auf seinem Grundstück nicht wünscht.
Aus den Richtlinien: “Du holst Dir die Erlaubnis des Grundbesitzers und / oder der Gemeinde / Kommune ein, bevor Du einen Cache auf Privatbesitz oder Gemeindeeigentum versteckst.” Quelle: (http://www.gc-reviewer.de/guidelines/legen-eines-geocaches/)
Dies ist entweder nicht erfolgt bzw. mit der Meldung des Eigentümers widerrufen worden.

Daher wird dieses Listing hiermit archiviert.
Bitte denke an das entfernen der Stationen. (Reviewer-Log)

Nachgefragt beim Reviewer Obelodalix

Da ich bereits zu einer deutlich umfangreicheren “Archivierungswelle” in den Baumbergen im Westen von Münster im Frühjahr 2012 einen Blog-Artikel verfasst hatte und dazu Kontakt mit Obelodalix aufnahm, schrieb ich ihn nun wieder an.
Dabei kam heraus, dass Obelodalix von einem einzelnen Grundstücksbesitzer telefonisch kontaktiert wurde. Den Auslöser für die Archivierungsaufforderung des Grundeigentümers beschrieb mir Obelodalix wie folgt:

Er hat einige Stationen in seinem Wald gefunden. Er bemängelt, dass KEINER gefragt hat. Viele Stationen sind einfach in seine Bäume geschraubt bzw. “geprügelt” worden.
Das ist so absolut nicht in Ordnung.
Bei einem Klettercache in seinem Wald habe er Cacher angesprochen die ihm dann relativ frech sagten sie dürfen das. Dies hat er zum Anlass genommen nun seinen Wald von Geocaches zu befreien.

An diesem Beispiel zeigt sich, dass eine vorherige Kommunikation zwischen Cache-Legern und dem Grundeigentümer nicht nur sinnvoll, sondern womöglich auch erfolgreich gewesen wäre. Frei interpretiert kann man seiner Aussage ja eine gewisse Aufgeschlossenheit entnehmen.
Auch ein Fundlog von Anfang Dezember 2012 in einem der jetzt archivierten Cache-Listings lässt eher auf eine “lockere” Art des Waldbesitzers schließen:

Als wir gerade bereit waren, um einen ersten Schuß mit dem Bigshot Eigenbau zu wagen, kam der Besitzer dieses Waldstückes vorbei. Nach einem freundlichen “Guten Morgen” kam man gleich ins Gespräch, da er auch schon manches Mal hier ein paar Leute hat klettern sehen. Auch gab er uns einen essentiellen Tip für die Bewältigung, denn die zweite Dose hatten wir noch gar nicht bemerkt. So war schnell klar, dass dieser Muggel sehr positiv zum Geocachen in seinem Wäldchen eingestellt ist und wünschte uns gutes Gelingen. (Geocaching-Log)

Wenn ein wenig Zeit vergangen ist und sich der Ärger gelegt hat, ist hier vielleicht in Absprache mit dem Waldeigentümer das erneute Auslegen von Geocaches wieder möglich. Obelodalix hält dies auf Nachfrage nicht für ausgeschlossen.

Vorab-Kommunikation … mit wem?

Will man nun einen Geocache vorab mit Grundeigentümern, Jägern oder Förstern absprechen, steht man als einfacher Geocacher in der Regel vor einem kleinen Problem: Wen soll/kann/muss ich ansprechen? Wer ist zuständig?
Diese Fragen lassen sich nicht pauschal beantworten und auch Google wird keine Waldbesitzerliste einfach so ausspucken. Über ein paar kurze Umwege dürfte allerdings jeder an die nötigen Kontaktdaten kommen:

  • Für das gesamte Münsterland stellt der Landesbetrieb Wald und Holz NRW die Kontaktdaten der jeweils zuständigen Förster online zur Verfügung. Die Förster sind hier wohl die kompetentesten Ansprechpartner und in der Regel auch über Geocaching im Allgemeinen und in “ihren” Wäldern im Bilde. Sie kennen auch die entsprechenden Waldbesitzer.
  • Viele Gebiete, in denen Geocaches ausgelegt werden sollen, sind für die Jagd von Grundeigentümer an Jäger verpachtet. Die Jäger organisieren sich in lokalen Hegeringen, welche wiederum Bestandteile einer regionalen Kreisjägerschaft sind. Die Ansprechpartner der Hegeringe können Kontakt zum jeweiligen Jäger und somit auch zum entsprechenden Grundeigentümer herstellen.
    (Hegeringe in der “betroffenen” Region)

Fazit

Generell dürften meiner Ansicht nach in Zukunft die Anfragen von “verärgerten” Waldbesitzern, Förstern oder Jägern zumindest an unsere NRW-Reviewer eher zu- als abnehmen. In den letzten zwei Jahren wurde seitens Groundspeak und der deutschen Reviewer viel gute Öffentlichkeitsarbeit in diese Richtung gemacht. Die mehrmalige Teilnahme an wichtigen Jagdmessen (nächster Termin: Jagd und Hund 2013, 29.1.-3.2.2013, Westfalenhallen Dortmund, Halle 3 B, Stand: 3B.A02) und die Einrichtung eines Beschwerde-Kontakts zeigt deutlich das Bestreben Groundspeaks und der Reviewer, dass Geocaching auch als inzwischen praktiziertes Massenspektakel ohne allzu große Einschränkungen bestehen bleiben kann.

Aber natürlich bin ich mir auch im Klaren darüber, dass nur ein verschwindend kleiner Bruchteil an Geocaches bislang mit einer Genehmigung oder zumindest in Absprache mit Grundeigentümern ausgelegt wurde. Und das dürfte sich auch in Zukunft, wenn überhaupt, nur langsam ändern.
Aber selbst ohne den Umweg über Förster und Jäger kann eine ganz einfache Sache möglichen Ärger in der Regel vorab vermeiden: Mehr Rücksicht auf Flora und Fauna!


UPDATE (16.01.2013):

Nach Aussage mehrerer Personen lag der Grund für den Ärger des Waldbesitzers wohl in der Machart des Tradis “Im Heidbusch“, welcher ebenfalls mit drei weiteren Caches archiviert wurde. Dieser Tradi war mit einer in den Baum genagelten Regenrohrschelle in einiger Höhe befestigt und stellte somit eine deutliche Sachbeschädigung für den Eigentümer dar.
Zudem reagierten zuletzt angesprochene Geocacher, die sich an diesem Cache versuchten, wohl etwas “pampig” mit der Aussage, dass laut Listing der Eigentümer des Baumes die Befestigung genehmigt hätte. Das entsprach dann wohl nicht ganz der Wahrheit.
Die anderen archivierten Caches im Heidbusch fielen dem Ärger des Grundeigentümers dann einfach mit zum Opfer, obwohl er diesen gegenüber offensichtlich (siehe Log zum Kletter-Cache oben) durchaus positiv und neugierig eingestellt war.
Die Owner dieser drei “mitarchivierten” Caches haben nun Kontakt zum Waldbesitzer aufgenommen und versuchen ihre Caches in Absprache mit ihm wieder zu beleben.

Bei dem Logo der Fachmesse Jagd & Hund 2013 handelt es sich um ein freigegebenes Presseexemplar. Das Foto der Regenrohr-Schelle am Baum stammt vom Geocacher ThiloG, der es mir freundlicherweise zur Verfügung gestellt hat.


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